Die Wortwahl ist entscheidend

Je mehr Gedanken ich mir über die Wortwahl mache, um so klarer wird mir, dass unsere Worte über alles entscheiden. Wenn wir von Wortwahl sprechen, denken wir meistens an die Kommunikation in der Beziehung oder vielleicht an Gespräche im Geschäft. «wie kann ich mein Gegenüber beeinflussen? Oder wie sage ich das, ohne sie / ihn zu verletzen?» Es ist uns dabei gar nicht bewusst, dass uns den ganzen Tag lang Worte beeinflussen. Ja wir werden ständig davon beeinflusst. Die vielen Gespräche (und seien sie noch so belanglos) die wir im Alltag führen. Alles was im Radio moderiert wird. Nachrichten, die wir hören oder in der Zeitung lesen. Alles sind Worte. Manchmal sind sie sehr bewusst gewählt. Z.B. in der Werbung. Aber in den meisten Fällen werden Worte per Zufall gewählt. So wie sie gerade kommen. Je nach Stimmung und je nach vorhandenem Wortschatz.

Unsere Stimmung beeinflusst aber nicht nur wie wir kommunizieren. Also welche Wortwahl wir benutzen. Unsere Wortwahl beeinflusst auch unsere Stimmung. Und dabei meine ich nicht nur die Stimmung des Empfängers der Kommunikation, sondern auch die des Senders. In gewissem Masse ist nämlich jeder auch Empfänger seiner eigenen Kommunikation. Das heisst, alles was ich sage, höre ich auch selbst. Und du ahnst nicht, wie stark dich das beeinflusst. Bestimmt kennst auch du Menschen, die immer so negativ eingestellt sind. Alles wird schlecht geredet. Schon der Gesichtsausdruck solcher Menschen wirkt frustriert. Wenn sie eine Nachricht erhalten, wird sie grundsätzlich misstrauisch und negativ gesehen. Wenn sie darüber sprechen, ist auch die Wortwahl dem entsprechend negativ. Natürlich ist es auch eine Frage der Haltung oder der Einstellung dieser Personen. Aber sie hören unbewusst auch den ganzen Tag ihre eigenen negativen Worte, die sie in Ihrer negativen Haltung bestätigen. Gleichzeitig wecken sie auch negative Gedanken bei ihren Gesprächspartnern, die ihre Haltung oder Meinung oft bestätigen. Na…? Wie will man da wieder rauskommen?! Aber, dies gilt in umgekehrtem Sinn natürlich auch für positiv eingestellte Menschen. Sie werden ständig von positiven Worten bestätigt.

Hm…  das ist ja erst ein einziger kleiner Aspekt, was Worte so beeinflussen können. Wenn wir uns überlegen wie stark wir von Worten abhängig sind, wird uns langsam klar, wie wichtig sie überhaupt sind. Wenn du jemandem erklären willst wo du in den Ferien warst und was dort so speziell war, hast du ja grundsätzlich nur Worte zur Verfügung (jetzt mal abgesehen von den Fotos im Zeitalter des Handy). Alles was du im Kopf hast, musst du in Worte verpacken und deinem Gegenüber so erzählen, dass er oder sie sich vorstellen kann, was du erlebt hast. Eigentlich hast du nur Worte zur Verfügung. Das ist schon etwas mager, finde ich. Und dabei ist es noch viel komplizierter…  Wenn du magst, lies meine spärlichen Erklärungsversuche weiter 😊. Die Geschichte, die du aus deinen Ferien erklären willst, beginnt ja mit einer Situation an deinem Ferienort. Diese Situation nimmst du mit deinen «Kanälen» wahr. Das heisst, du siehst, hörst, riechst und fühlst etwas das dich beeinflusst. Nehmen wir an, dass es dir extrem gefällt und dich positiv stimmt. Das alles speicherst du in deinen Gedanken ab. Später wirst du daheim diese Gedanken abrufen und willst dein Erlebnis deiner Kollegin / deinem Kollegen genau so erzählen. Wie willst du nun dein ganzes Erlebnis so erzählen, dass auch dein Gegenüber diese positiven Gefühle miterleben kann? Tja… du hast nur Worte zur Verfügung. Und wenn du noch berücksichtigen willst, dass die Bedeutung deiner Worte bei dir nicht die gleiche ist, wie bei deinem Gegenüber, merkst du vielleicht, wohin das alles führen kann. Wenn du von der grünen Farbe erzählst, die das Meer in dieser Bucht hatte, ist es ganz bestimmt nicht das richtige Grün, das sich dein Gegenüber gerade vorstellt.

 Die Bedeutung, die du den Worten gibst, ist in der Regel nicht die gleiche wie die, die dein Gesprächspartner den Worten zuteilt.

Wenn ich diese Erkenntnis in meiner Sprache berücksichtige, habe ich die Möglichkeit meine Worte angepasst zu wählen. Will ich, dass mein Gegenüber ganz genau weiss wie es da war, wovon ich erzähle, so muss die Wortwahl präzise sein und so gewählt, dass kaum Fehlinterpretationen möglich sind. Ein Hypnotiseur hat auch fast nur Worte zur Verfügung, um seinen Klienten in eine Trance zu leiten. Er versucht jedoch (je nach Situation) die Worte so zu wählen, dass sie vor allem für den Klienten passend sind. Also wird der Hypnotiseur um den Klienten zu entspannen eher sagen, «stell dir vor, dass du dich an einem wunderschönen Ort befindest, wo du ganz von selber mit jedem Atemzug etwas tiefer in Entspannung gleiten kannst». Denn die präzisere Wortwahl, in etwa: «stell dir vor du bist an einem Strand, in einer riesigen Bucht und wo du siehst wie das grün schimmernde Wasser, mit grossen Wellen bis zu deinen Füssen gespült wird. « kann weit weg von Entspannung sein, wenn der Klient an einem Strand ein Unwetter oder sogar einen Tsunami miterlebt hat.

Die richtige Wortwahl für hypnotische Ziele ist also entscheidend, um das zu erreichen was wir wirklich wollen. Ganz wichtig ist auch da: Wähle eine positive Wortwahl, möglichst treffend und angenehm für den Klienten.

Wenn du genau wissen willst wie das mit den hypnotischen Sprachmuster funktioniert, hast du die Möglichkeit, dies an einem Selbsthypnoseseminar zu lernen. Details Hier.

Über die richtige Wortwahl gibt es viel mehr zu erklären. Für mich ist zum Beispiel auch wichtig zu verstehen, wie man möglichst klar und gut kommunizieren kann, ohne den Anderen zu verletzen oder zu werten. Ein wunderbarer Weg dafür ist die Gewaltfreie Kommunikation GFK von Marshall Rosenberg. Darüber berichte ich dann in einem späteren Artikel.

Glaube nicht alles was Du denkst…

Das hört sich speziell an. Ich werde mir ja selber noch glauben können, oder?

Was sind es denn für Gedanken die Du hast? Sind sie gut oder eher nicht? Sind sie nützlich, unterstützend, irgendwie positiv? Oder sind sie vielleicht hinderlich, negativ, lösen sogar Angst aus? Tja, wie geht es dir mit den positiven Gedanken? Wie mit den negativen? Was lösen diese Gedanken aus? Wer bestimmt denn was du denkst?

Hast Du Dir schon mal überlegt, warum wir manchmal über etwas positiv denken und ein anderes Mal über die gleiche Sache negativ? Womit hat es zu tun? Ist die Situation tatsächlich total anders, oder hat sich meine Einstellung darüber verändert? Also eigentlich meine Gedanken?

Jetzt lohnt es sich natürlich zu unterscheiden: möchte ich meine Gedanken glauben oder lieber nicht? Sinnvoll ist doch, dass Du Deine Gedanken dann glaubst, wenn Du merkst, dass sie Dir gut tun und nützlich für Dich sind. Positive Gedanken verschönern unser Leben und machen es leichter. Also ich persönlich versuche bestimmt nicht die positiven Gedanken los zu werden. Wenn ich sie schon mal habe, pflege ich sie und geniesse es. Aber es gehört auch zum Alltag, dass wir von negativen Gedanken eingeholt werden. Gedanken aller Art. Über die momentane Situation, über Personen, über uns selber, über Finanzen und vieles mehr. Manchmal ist es sehr sinnvoll, negative Gedanken zu haben. Sie beschützen uns oft vor «Dummheiten» oder Fehlentscheiden. Es lohnt sich bestimmt, die negativen Gedanken zuerst einmal wahr zu nehmen und kurz nach zu denken. Aber wie oft haben wir negative Gedanken, die uns einfach nur noch runterziehen, zermürben und unzufrieden oder lustlos machen?

 Jetzt mal zurück zum Anfang. «Ich werde mir ja selber noch glauben können, oder?» Natürlich kannst Du Dir selber glauben. Aber unterscheide mal ob Du Dir glaubst oder ob Du Deinen Gedanken glaubst. Da ist der Punkt! Du bist nicht Deine Gedanken! Du bist Du als Mensch. Als Deine Persönlichkeit. Und ja, du wirst sehr stark von Deinen Gedanken beeinflusst. Deine Gedanken sind aber nur ein Konstrukt in Deinem Gehirn. Sie beeinflussen Dich und prägen Dich. Aber sie sind nicht Du!

Jetzt kann es ganz schön schwierig werden, wenn wir darüber philosophieren wollen. 🙂 Aber darum geht es mir jetzt nicht. Ich möchte Dich daran erinnern, dass Du Dir über Deine Gedanken im klaren sein solltest. Sei Dir bewusst, dass Du selber entscheiden kannst was Du denkst. Du kannst Deine Gedanken beeinflussen und lenken. Deine Gedanken beeinflussen dann, wie Du Dich fühlst.

Ich weiss, es ist nicht immer einfach die eigenen Gedanken zu lenken. Aber es ist machbar. Dafür gibt es so einige simple Tricks. Für mich ist es wirklich wichtig, bewusst Herr über die eigenen Gedanken zu sein. Gerade in Zeiten, wo Du ins Grübeln kommst und Dich alles runter zieht. In solchen Situationen lohnt es sich ganz besonders kurz inne zu halten und sich zu überlegen: „Ist das alles war? Kann ich mir ganz sicher sein, dass es die Warheit ist was ich denke?“ Oft drehen sich unsere Gedanken um die schlimmste Möglichkeit die gerade geschehen könnte. Aber wenn wir in unsere Vergangenheit schauen, merken wir oft, dass die meisten Probleme die wir uns ausgemalt haben, gar nicht eingetreten sind.

Es mag in solchen Moment anstrengend sein, sich gegen negative Gedanken zu entscheiden. Aber nur Du selber kannst etwas gegen sie unternehmen. Warte nicht bis sie vielleicht von alleine weggehen. Entscheide Dich glücklich zu sein!

Glaube nicht alles was Du denkst. Was Du denkst, entscheidet darüber wie Du Dich fühlst. Mir tut es jedenfalls gut, wenn ich mich gut fühlen kann.